Vom 08. bis 10. Juni hatten Jugendliche im Alter von 12- 18 Jahre die Möglichkeit, sich an der Street Art Kunst auszuprobieren. Unter der Leitung von Maximilian Frank und Sergio Accardi konnten sie sich im 1. und 2. UG der Sindelfinger Tiefgarage kreativ austoben. Dabei drehte sich alles um das Thema „Mobilität“, was sich auch in den Motiven der Graffitis widerspiegelt.
Mit Graffiti-Workshop Vandalismus vorbeugen
Um die Bereitstellung des Materials kümmerten sich die Stadtwerke, die restlichen Kosten übernahm das City Marketing.
Die Vorstellung, ein solches Projekt ins Leben zu rufen, entstand in Zusammenarbeit des City Marketings und den Stadtwerken Sindelfingen.
Ausganspunkt dieser Überlegung war der Vandalismus in der Tiefgarage Anfang des Jahres.
Gleich zweimal wurden die Stadtwerke von Schmierereien und Verwüstungen überrascht. Anstatt die Vandalen anzuzeigen, verständigten sich die Stadtwerke darauf, einen verpflichtenden Graffiti Workshop mit Maximilian Frank für die Jugendlichen zu organisieren.
Aufgrund der positiven Reaktionen seitens der Jugendlichen kam die Idee auf, solch einen Workshop auch für andere interessierte Jugendliche anzubieten.
Nun ist es schon der zweite Workshop, den die Stadtwerke gemeinsam mit der Stadt Sindelfingen an der Seite von Graffiti Künstler Maximilian Frank auf die Beine stellen.
Dabei unterstützt Frank bereits seit einigen Jahren die Sindelfinger Stadtwerke, wenn es um das Verschönern von Schmierereien geht. Die Graffiti Gestaltung der Gasdruckregelstation in der Rudolf Harbig Straße bildete 2018 den Anfang der Zusammenarbeit von Frank und den Stadtwerken Sindelfingen. Seitdem hilft er sowohl den Stadtwerken als auch der Stadt dabei, mit zahlreichen Projekten das Erscheinungsbild der Stadt aufzupolieren.
Maximilian Frank ist nicht nur leidenschaftlicher Graffiti Künstler, sondern auch Sozialpädagoge. Für ihn ist dieses Projekt nicht das erste. Schon vor 15 Jahren begann der heute 37- Jährige, Graffiti Workshops in Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen zu etablieren. Im Zuge dessen arbeitete Frank auch schon einige Mal Hand in Hand mit der Polizei, indem er den Kindern vor Augen führt, wo man sprayen darf und wo nicht.
Seitdem ist Frank viel rumgekommen. Mit seinen Graffitis sorgt er nicht nur in Sindelfingen für Begeisterung, auch in New York, Istanbul und Madrid kann man seine Kunstwerke bewundern.
In seinen Workshops ergänzen sich Kreativität und Sozialpädagogik.
Der Street-Art- Künstler spricht dabei von Erlebnispädagogik. „Wir zeichnen die Motive vor, die Jugendlichen dürfen diese dann ausfüllen. Dadurch, dass wir uns vor allem um die Feinarbeit kümmern, entsteht daraus ein professionelles Ergebnis, auf welches die Kinder dann auch stolz sein können. Das verschafft ihnen auch Respekt “, erklärt uns Frank im Gespräch.
Einige der Teilnehmenden arbeiten auch an ihren eigenen Motiven und sind dabei größtenteils eigenständig. Der Rest darf den Profis über die Schulter schauen und unter Anleitung große Flächen besprühen. Der Sozialpädagoge illustriert den Teilnehmenden nicht nur wie das richtige Sprayen funktioniert, sondern erläutert unter anderem dabei, dass unterschiedliche Aufsätze der Sprühdosen für verschiedene Teile des Kunstwerkes nötig sind. Dabei unterscheidet man vor allem zwischen Großflächen und Feinarbeit. Er erzählt den Jugendlichen auch von der Street- Art an sich.
„Auch im Hinblick auf die Teamfähigkeit hilft der Workshop den Jugendlichen“, so Frank, es sei wichtig, sich miteinzubringen aber auch zu wissen, wann man sich hintenanstellen muss.
In der Schule lerne man fast ausschließlich, dass man immer seine Meinung äußern könne, doch es sei ebenso wichtig zu lernen, wann man keine Kritik ausüben sollte, ergänzt der Künstler.
Das Ergebnis des Workshops kann sich sehen lassen. Und das nicht nur was das Aussehen der Tiefgarage betrifft.
Über die 5 Tage verteilt ließen sich über 25 Kinder in der Tiefgarage blicken. Das Projekt soll diese Woche auf Wunsch des Oberbürgermeisters Dr. Vöhringer noch weitergeführt werden. Somit können die Stadtwerke und die Stadt stolz auf das Ergebnis sein.