Zu sehen ist die neue Biogasanlage

Energiewende vor Ort: Erste Stufe der Biomethan-Aufbereitung in Leonberg gestartet

Die Energiedrehscheibe Nord auf dem Gelände der ehemaligen Deponie Dachsklinge entwickelt sich Schritt für Schritt zu einem zentralen Ort für eine nachhaltige Energieversorgung in Sindelfingen. Dort entstehen Projekte aus verschiedenen Bereichen der erneuerbaren Energien – darunter Photovoltaik, Biogasaufbereitung in Biomethan, Fernwärme aus Biomasse und geplante Windkraftanlagen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Nutzung von Bioabfall zur Gewinnung und Aufbereitung von sauberem, speicherfähigem Biomethan.

Die Zukunft der lokalen Energieversorgung wird konsequent weiterentwickelt durch ein ambitioniertes Projekt, das die Verwertung von Bioabfall in der Region auf ein neues Niveau hebt. Ausgangspunkt war die Notwendigkeit, die Bioabfall-Vergärungsanlage in Leonberg nach einem Brand neu zu errichten und im Zuge einer interkommunalen Zusammenarbeit zukunftsorientiert zu erweitern. Ab 2025 wird dort nicht nur der Bioabfall aus dem Landkreis Böblingen, sondern auch aus dem Landkreis Esslingen vergärt. Um diese regionale Zusammenarbeit zu stärken, wurde die gemeinsame Gesellschaft BVL gegründet. Ein von der BVL ausgeschriebenes Nutzungskonzept für das entstehende Rohbiogas wird nun durch die Stadtwerke Sindelfingen realisiert. Es umfasst die Trocknung und Entschwefelung des Gases, den Transport über eine Leitung zur Energiedrehscheibe Nord, um dort die vollständige Aufbereitung zur biomethantauglichen Qualität abzuschließen.

Erste Etappe geschafft: Vorreinigungsanlage in Betrieb
Mitte Juni wurde nun die erste wichtige Ausbaustufe in Betrieb genommen: die neue Vorreinigungsanlage am Standort der Vergärungsanlage in Leonberg. Dort wird das anfallende Rohbiogas zunächst getrocknet und anschließend durch spezielle Aktivkohlefilter gereinigt. So werden unerwünschte Stoffe wie Schwefelwasserstoff und andere Verunreinigungen entfernt.  Diese Vorbehandlung schützt die sensiblen Komponenten der nachfolgenden technischen Anlagen, steigert die Qualität des Biomethans und erhöht die Effizienz der Gesamtanlage.

Nächster Schritt: 3,5 Kilometer Richtung Energiezukunft
Im nächsten Schritt wird das gereinigte Gas über eine rund 3,5 Kilometer lange Leitung zum Standort Dachsklinge transportiert. Dort entsteht eine zentrale Energiedrehscheibe mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten. Bereits in der ersten Phase wird das vorbehandelte Biogas zur Heizzentrale Hohenzollern geliefert und dort zur umweltfreundlichen Erzeugung von Fernwärme für die Region eingesetzt.

Langfristig soll das Projekt noch einen Schritt weitergehen: Mit der Inbetriebnahme einer Membrananlage inklusive CO₂-Verflüssigung kann das Biomethan vollständig aufbereitet und direkt ins Gasnetz der Stadtwerke Sindelfingen eingespeist werden.

Regionale Kreislaufwirtschaft als Basis nachhaltiger Energie
Mit dem Projekt zeigt die Region, wie moderne Kreislaufwirtschaft und Energiegewinnung Hand in Hand gehen können. Aus Küchen- und Gartenabfällen entsteht sauberes Biomethan – regional erzeugt und nachhaltig genutzt. Die Inbetriebnahme der neuen Vorreinigungsanlage markiert dabei den Auftakt zu einer neuen Phase der klimafreundlichen Energieversorgung vor Ort.

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