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Ursache zur Verunreinigung des Trinkwassers im September 2021 bleibt trotz intensiver Untersuchungen unklar

Bei einer routinemäßigen Trinkwasseranalyse wurde Anfang September 2021 in zwei Netzgebieten der Stadtwerke Sindelfingen eine Verunreinigung des Trinkwassers in Form von Enterokokken festgestellt. Das Kreisgesundheitsamt hat in Abstimmung mit dem Notfallstab der Stadtwerke Sindelfingen und dem Amt für Bevölkerungsschutz ein sofortiges Abkochgebot für die betroffenen Gebiete ausgesprochen und als weitere Maßnahme die Chlorung der Netze angeordnet. Die betroffene Bevölkerung wurde umgehend per Lautsprecherwagen, Radio und die Warn-App „NINA“ informiert. Mit Unterstützung des Zweckverbandes Bodensee Wasserversorgung wurde bereits am nächsten Tag mit der Chlorung begonnen.

Bei Enterokokken handelt es sich um Bakterien, die für den Menschen vergleichsweise ungefährlich sind (viele Enterokokken-Arten kommen sogar regulär in Lebensmitteln vor), aber bei Nachweis im Trinkwasser als Indikator dafür dienen, dass eine Verunreinigung des Trinkwassers stattgefunden hat, bei der deutlich gefährlichere Stoffe ins Trinkwasser gelangt sein könnten. Das Regelwerk sieht daher vor, dass schon bei Nachweis nur „einer“ Enterokokke in einer Trinkwasserprobe umgehend ein Abkochgebot auszusprechen ist und die Ursache der Verunreinigung zu suchen ist. Hier steht der größtmögliche Gesundheitsschutz der Menschen an erster Stelle.

Umgehend nachdem die ersten Maßnahmen getroffen worden waren, wurde mit der Ursachenforschung begonnen. Zusammen mit dem Kreisgesundheitsamt, einem Ingenieurbüro für Wassertechnik und einem externen Gutachter für Trinkwassermikrobiologie wurden alle denkbaren Eintragsmöglichkeiten untersucht. Da sich die Enterokokken sowohl in zwei Trinkwasserbehältern als auch in den entsprechenden nachgelagerten Netzen befanden, konnte der Eintrag der Verunreinigung nur direkt in den Behälter oder über den Vorlieferanten erfolgt sein, da beide Behälter nicht mit Eigenwasser befüllt worden waren.  So wurden relevante Baustellen der letzten Monate sowohl bei den Stadtwerken als auch beim Vorlieferanten betrachtet und Wasserkammern der 

Hochbehälter nacheinander abgelassen, intensiv untersucht, gereinigt und wieder in Betrieb genommen. Bei diesen Untersuchungen wurde dann auch ein Befall von Ohrenzwickern in den Behältern festgestellt, deren Eintragsweg in die Behälter trotz intensiver Untersuchungen nicht nachvollzogen werden konnte. Ob die Ohrenzwicker für die Enterokokken-Verunreinigung ursächlich waren, konnte nicht bestätigt werden, da in den untersuchten Ohrenzwickern die im Trinkwasser gefundenen Enterokokken-Stämme nicht nachgewiesen werden konnten.

Die Ursachenforschung, die Chlorung des Wassers, die umfassenden Probenahmen, die Untersuchung der Behälter und die Analyse der Ergebnisse wurde Anfang Dezember 2021 abgeschlossen.

Am 21.12.2021 fand im Landratsamt mit Beteiligung sowohl des Landes- als auch des Kreisgesundheitsamtes, sowie mit dem Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung ein Abschlussgespräch statt, bei dem alle Ergebnisse und Erkenntnisse vorgelegt und diskutiert wurden.

Trotz der intensiven Untersuchungen konnte leider keine eindeutige Ursache der Verunreinigung festgestellt werden. Sowohl die technische Betreuung der Netze als auch der Behälter sind von den Aufsichtsbehörden nicht beanstandet worden und es wurden auch keine offenen oder verdeckten Mängel an den Anlagen festgestellt. Die Beteiligten sind sich einig, dass die Ursache auf ein einmaliges, punktuelles Ereignis im vorgelagerten Netz oder den Behältern zurückzuführen sein muss und es sich um keinen strukturellen oder permanenten Verunreinigungseintrag handelt. Solche punktuellen Verunreinigungen sind grundsätzlich leider immer möglich, auch wenn alle technischen Regeln eingehalten werden. Eine signifikante Gefährdung der Bevölkerung hat nicht bestanden.

Die gesamte Abwicklung dieses Störfalles hat erfreulicherweise gezeigt, dass im Falle von Verunreinigungen des Trinkwassers seitens aller zuständiger Stellen, der Stadtwerke Sindelfingen, des Amtes für Bevölkerungsschutz, der Gesundheitsämter und des Vorlieferanten Bodensee-Wasserversorgung effektiv zusammengearbeitet wird, um den größtmöglichen Schutz der Bevölkerung sicherzustellen.
 

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