Energiedrehscheibe Nord - Mit großen Schritten der Energiewende entgegen

Seit geraumer Zeit ist die Energieversorgung geprägt von Unsicherheit und steigenden Preisen für Strom, Gas, Heizöl und Wärme. Mit der „Energiedrehscheibe Nord“ versuchen wir, dieser Entwicklung entgegenzutreten und treiben damit die Energiewende, die Energiesicherheit und den Klimaschutz in der Region voran.

Die ehemalige Kreismülldeponie Dachsklinge ist schon heute ein Standort mit nachhaltiger Strom- und Wärmeerzeugung: ein Blockheizkraftwerk (BHKW) nutzt das bei der Vergärung entstehende Deponiegas und eine Fotovoltaikanlage mit 750 kW erzeugt Solarstrom. Pro Jahr erzeugen wir damit schon heute umweltfreundlich rd. 1,75 Mio. Kilowattstunden Strom und rd. 1 Mio. Kilowattstunden Wärme.  Neben den Anlagen der Stadtwerke betreibt dort zudem der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreis Böblingen eine Fotovoltaikanlage mit 750 kW. Zusätzliche rd. 850.000 Kilowattstunden werden dadurch pro Jahr in das Stromnetz eingespeist.

Neubau einer Fotovoltaikanlage
Doch noch viel Größeres haben wir vor: das Gebiet rund um die ehemalige Deponie soll zum Zentrum für Erneuerbare Energien in Sindelfingen und der Region werden. Bereits im Jahr 2024 werden die bestehenden Fotovoltaikanlagen in Kooperation mit dem Landkreis Böblingen deutlich vergrößert: von jetzt 1.500 kW auf zukünftig rd. 2.400 kW. Etwa 2,8 Mio. kWh Strom pro Jahr werden dann zukünftig von diesen drei Solaranlagen erzeugt.

Biogasaufbereitung
Schon im darauffolgenden Jahr 2025 soll durch eine öffentlich-private Partnerschaft mit dem Bau einer Biogasaufbereitungsanlage begonnen werden. Das hierfür benötigte Rohbiogas stammt von der rd. 3 km entfernten Vergärungsanlage, die vom Landkreis Böblingen und vom Landkreis Esslingen betrieben wird. Diese befindet sich an der A8 / A81 zwischen dem Stuttgarter Kreuz und dem Dreieck Leonberg. Das Rohbiogas wird von dort über eine neu zu errichtende Leitung bis zum Gelände der Deponie Dachsklinge geführt. In mehreren Prozessschritten wird dieses dann auf Erdgasqualität aufbereitet. Dabei fällt CO2 als Nebenprodukt an, welches entsprechend vermarktet wird. Rund 40 Mio. Kilowattstunden umweltfreundliches Biogas stehen dann für eine weitere Verwendung zur Verfügung. Diese Menge entspricht etwa 10% des in Sindelfingen abgesetzten Erdgas. Der für die Aufbereitung benötigte Strom soll dabei von der nahegelegenen Fotovoltaikanlage kommen. 
 

Biomasse-Heizwerk
Im Jahr 2025 soll dann mit dem Bau eines Biomasse-Heizwerks begonnen werden. Auch hier haben die ersten Planungen und Gespräche mit dem Grundstückseigentümer Stadt Sindelfingen bereits begonnen. Als Brennstoff dienen Holzhackschnitzel, die zu einem nennenswerten Anteil aus städteeigenen Wäldern stammt. Mit rund 20.000 kW soll dieses Heizwerk zu einer weiteren Erhöhung des Anteils Erneuerbarer Energien im Fernwärmenetz beitragen und damit den Anteil von Erdgas weiter reduzieren. Auf Grund der guten Verkehrsanbindung und der geringen Lärmbelästigung erwies sich die Fläche an der ehemaligen Mülldeponie als einziger möglicher Standort. Die umweltfreundlich erzeugte Wärme wird dann über eine noch zu errichtende 2 km lange Fernwärmeleitung in das bestehende Netz in Sindelfingen eingespeist.
 

Windenergie
Noch ist der Landkreis Böblingen komplett windkraftfrei. Können die derzeitigen Planungen wie gewünscht umgesetzt werden, so soll sich dies ab 2027 ändern. Auf einer Fläche zwischen der ehemaligen Kreismülldeponie und der A8/A81 ist der Bau von 2-3 Windkraftanlagen beabsichtigt. Bis zu 50 Mio. Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom können dann in das Sindelfinger Stromnetz eingespeist werden. Dies entspricht rund 20% des Sindelfinger Strombedarf. Der Standort ist jedoch nicht neu: bereits im Jahr 2012 wurde die Fläche für eine mögliche Windkraftnutzung untersucht. Die Pläne wurden damals aber vom Regierungspräsidium Stuttgart abgelehnt. Doch in der Zwischenzeit hat sich die politische Lage gewandelt, so dass eine Umsetzung nun möglich erscheint. Der große Abstand zur nächsten Wohnbebauung und ein gutes bestehendes Wegenetz im Sindelfinger Wald führen zu einem idealen Standort für die Windkraftnutzung. 
 

Für all diese Maßnahmen sind noch umfangreiche Planungen, Studien, Gutachten und Beschlüsse erforderlich. Erste Verträge sind bereits unterzeichnet und der politische Wille scheint unsere Vorhaben, die Wärmewende in Sindelfingen und den Ausbau der Erneuerbaren Energien voranzubringen, unterstützen zu wollen.
Die Energiedrehscheibe-Nord wird in der Region ein Vorhaben mit Leuchtturm-Charakter. Es zeigt die Bedeutung und die Wichtigkeit einer regionalen Energieversorgung. Die Bundesregierung hat sich klar zum klimapolitischen Ziel der Klimaneutralität bis 2045 bekannt. Nur mit starken Partnern vor Ort lässt sich dieses Ziel erreichen und dabei eine Versorgungssicherheit mit gewohntem Niveau beibehalten.
 

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